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No need to be perfect – Barcamp Berlin 2015

  Frau Fuchsia (Tamara) 2 Comments

13 Mar

Man sollte meinen, wenn ein Konferenzprogramm inklusive Sprecher erst am Tag der Veranstaltung organisiert wird, endet das im totalen Chaos. Zum Glück sind Barcamps aber keine Konferenzen und die Sprecher ganz normale Menschen. Warum Barcamps für eine Überdosis gutes Karma sorgen und weshalb jeder von uns mindestens eines in seinem Leben besucht haben sollte, darüber schreibe ich heute.

Als Selbstständiger hat man vor allem eine Möglichkeit Menschen aus der eigenen beruflichen Szene kennenzulernen und Trends der Branche zu erschnunppern: Man besucht Konferenz und lässt sich was von Morgen erzählen. Für spottbillige 300€, Unterkunft, Anreise und Verpflegung obendrauf.

Das und die Tatsache, dass so seriöse Veranstaltungen wie Konferenzen mir als junges Mädchen (so empfinde ich mich jedenfalls) mit bunten Haaren einfach zu bider sind, machen mir das Koferenzleben wirklich schwer. Das ist einfach nicht meine Welt.

20€ für ein riesen großes Glas voller Erinnerung und neuem Wissen

Durch Zufall erfuhr ich am Tag des Ticketverkaufs vom Barcamp Berlin. Mir war der Begriff “Barcamp” bisher nicht untergekommen, beim überfliegen las ich nur “spontan und locker” und die Tickets waren mit 20€ und dem Veranstaltungsort in der Wahlheimat spottbillig. Ich buchte mich ein und verzeichnete den Termin als “Fortbildungsveranstaltung” in meinem Kalender. An das Barcamp dachte ich eigentlich erst wieder einen Abend vorher, als ich mich genauer darüber informierte, was mich erwarten würde.

Der Ablauf eines Barcamps funktioniert etwa so:

  • Vorab Party am Abend davor
  • Am 1. Veranstaltungstag eine Vorstellungsrunde, in der jeder seinen Namen + 3 beliebige Hashtags zu sich sagt
  • Freiwillige vor! Wer Lust hat schlägt ein Thema vor, über das er eine sogenannte Session halten könnte
  • Die Gemeinschaft zeigt mit Händeheben an, wie groß das Interesse am Thema ist
  • Auf dem frei zugänglichen Timetable werden die angebotenen Sessions eingeplant
  • Los gehts!

So lief es auch bei uns. Am Anfang noch etwas verschlafen und schüchtern, mauserte sich die Atmosphäre während der Vorstellungsrunde zum großen Klassenausflug. Über die zur Vorstellung genutzten Hashtags wurde gelacht, dann sofort getwittert. Und kaum das sich die gefühlt rund 100 Menschen vorgestellt hatten ohne dass es langweilig geworden war, stürmten die Ersten mit Sessionvorschlägen die Bühne.

(c) Picture by Ramón Goeden

Initiator Jan sagte in seiner Eingangsrede: “Das ist ein Barcamp. Ihr müsst heute nicht perfekt sein.” Und genau so war es und brachte es auf den Punkt. Improvisation, Menschlichkeit und eine Klassenfahrtatmosphäre sorgten dafür, dass man kreativ und mutig werden durfte. Ein gutes Beispiel war sicherlich der jüngste Teilnehmer, der mit seinen 10 Jahren gleich zwei Sessions auf die Beine stellte.

Improvisation ist alles

Als Barcamp-Neuling ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass eine eigene Session gegeben werden muss, erklärte man mir eingangs. Das hatte ich für mich schon vor Beginn der Veranstaltung ausgeschlossen, schließlich wusste ich weder was eine Session ist, noch wie man sie hält, und noch weniger worüber ich als Grafikküken berichten könnte.

Doch als die Bühne leer und Sessionvorschläge ausgegangen war, schärfte man den Teilnehmern noch einmal ein: “Wir haben noch zwanzig Plätze im Timetable frei. Wer will noch?” Hin- und hergerissen saß ich auf meinem Stuhl und dachte fieberhaft nach. Eigentlich hält man keine unvorbereiteten Präsentationen, von denen man noch nicht einmal das Thema weiß. Eigentlich erzählt man als junger Selbstständiger den erfahrenen Hasen im Geschäft nicht wie irgendwas funktioniert, egal was man selbst von sich hält. “…ihr müsst heute nicht perfekt sein.”

Der Barcamp-Spirit machte es möglich, zwei Minuten später stand ich auf der Bühne und erzählte den Anwesenden von meiner Session, die mir rund dreißig Sekunden zuvor eingefallen war: Ich bin pleite, will aber trotzdem gutes Design. – Eine Empfehlung dafür, wie man auch ohne großes Budget print- und webmäßig echt schön sein kann.

(c) Picture by Ramón Goeden

Wenige Stunden später saß ich vor knapp 30 gespannt lauschenden Menschen die über meine schlechten Witze lachten, mir aufmerksam zuhörten, mich live twitterten und ehrliche Fragen stellten. Die 45 Minuten waren vielleicht die improvisiertesten Vortragsminuten meines Lebens, aber ganz sicher auch die schönsten. Ein guter Beweis dafür, das man Impulsen manchmal folgen muss.

Ein bisschen heile Welt

Und knapp eine Woche danach? …habe ich zwei Termine mit potenziellen Kunden gemacht, viele neue, freundliche, ungezwungene, un-konferenzige Kontakte geknüpft, über die ich mich wirklich freue und mit denen ich auch mal ein Bier trinken würde. (Oder lieber eine Weißweinschorle).

Ich hatte viel darüber gelesen, aber doch nicht dran geglaubt. Nun weiß ich, es gibt ihn wirklich, den Barcamp-Spirit. Das Gefühl, das ganz viele Leute zusammenkommen um ihr Wissen zu teilen, einfach weil es Spaß macht Neues zu lernen. Menschen zuzuhören die coole Dinge zu erzählen haben, wird einfach niemals langweilig. Dabei muss es nicht immer business-mäßig zugehen. Ob es nun darum geht, wie man sich seine Schuhe richtig bindet, welche Insekten kulinarisch ein Highlight sind oder warum Pilze aus Kaffeesatzzüchten total nachhaltig ist, darf auf einem Barcamp ernst und weniger ernst besprochen, beworkshopt oder vorgetragen werden. Einfach so, wie es beliebt.

(c) Picture by Ramón Goeden

“Don’t just be sorry, do something.” Gegen überteuerte Konferenz zum Beispiel, nach denen man sich klein und unbedeutend fühlt, weil die alle nur von ihren Millionen quatschen und Anzüge tragen, die man sich nicht leisten kann.

Das Barcamp hingegen hat mich mit hunderten neuen Eindrücken, Anstößen, Ideen und liebenswürdigen neuen Kontakten ausgestattet. So viel gutes Karma in nur zwei Tagen ist viel zu viel, um es gleich wieder auszugeben. Und das ist vielleicht das Allerbeste: Der Barcamp-Spirit begleitet einen noch ein paar Tage und lässt die Welt gleich viel netter aussehen.

Eigentlich wollen wir nämlich alle dasselbe. <3

 

 

Ein herzlichstes DANKE an Ramón Goeden fürs Fotos machen. Weltklasse.

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Kommentare

  1. Florian says

    June 1, 2015 at 3:53 pm

    Toller Artikel!
    Ich wäre zu gerne dabei gewesen.
    Liebe Grüße, Florian von http://www.smartxdesign.at

    Reply
    • Frau Fuchsia (Tamara) says

      June 1, 2015 at 4:03 pm

      Hallo Florian,

      ja, du hast auf jeden Fall was verpasst. Jan Theofel, der Organisator, ist aber ganz fleißig und bietet regelmäßig Barcamps an. Er führt auch eine aktuelle Liste mit allen Terminen, sogar zur Barcamps in Österreich und der Schweiz. Das solltest du dir unbedingt in den Links speichern, und das nächste Barcamp in deiner Nähe besuchen! Ich kann es nur wärmstens empfehlen. Ehrlich!

      Liebe Grüße
      Tamara

      Reply

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